Galettes sind die pikante Variante der süßen Crêpes. Sie werden aus Buchweizenmehl gemacht.
Buchweizen wird in der Bretagne seit dem Mittelalter angebaut. Da Buchweizen kein Getreide, sondern eine Knöterichfrucht ist und daraus kein Brot gebacken wurde, war der Buchweizen nicht mit der Brotsteuer belegt. Die Breton*innen haben also schon früh einen Weg zur Vermeidung dieser Steuer gefunden, die später zu den Auslösern der Französischen Revolution zählen sollte. Also: statt Brot sollt ihr nicht Kuchen essen, sondern einfach Buchweizen-Galettes. Buchweizen enthält außerdem kein Gluten.
Traditionell bestehen Buchweizen-Galettes nur aus Buchweizenmehl, Wasser und Salz. So werden sie auch bei sûrprise, sûrprise! serviert. Für die Konsistenz des Teiges und den fein-nussigen Geschmack der Galettes ist die Qualität des Buchweizenmehls ausschlaggebend. Ich verwende in Österreich angebautes Bio-Buchweizenmehl in Demeter-Qualität von Martin Allram, der mir das Mehl eigens für die Galettes besonders fein gemahlen liefert. Durch die schonende Mahlweise in der Zentrophan-Mühle bei niedrigen Temperaturen bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe des Buchweizens erhalten.
Für diejenigen unter Euch, die finden, dass Buchweizen nicht gut schmeckt oder schwierig zu verarbeiten ist: Probiert es doch einmal mit folgender Zubereitungsart: 1 Teil Buchweizen mit 2 Teilen kaltem Wasser mischen und über Nacht im Kühlschrank fermentieren lassen.
Seit einiger Zeit biete ich am Kutschkermarkt neben süßen Crêpes auch Galettes mit pikanter Füllung an. Jeden Samstag gibt es eine andere Füllung, oft auch vegetarisch/vegan. Wünsche und Anregungen werden gerne entgegengenommen und nach Möglichkeit an einem der folgenden Samstage realisiert. Übrigens können die Galettes auch süß gefüllt werden, zum Beispiel mit Apfelmus oder Maronicreme!